15.1.2018

Erste Führung am Stasi-Bunker in Lichtenberg

Am 15. Januar 2018 findet am Jahrestag der Erstürmung der Stasi-Zentrale die erste Führung  im Stasi- Notfallbunker in Berlin-Lichtenberg statt. Aus diesem Anlass fordert das Bürgerkomitee, dass die Bunker auf dem Gelände in Zukunft zugänglich sein sollen. Es macht keinen Sinn die Spuren der Stasi, wie in der Vergangenheit oft geschehen, erst zu beseitigen, Gebäude zu sperren und zu sanieren und hinterher für große Summen die Stasi wieder museal zu rekonstruieren. Daher soll überlegt werden, wie die Bunker für das Publikum zugänglich und sinnvoll in die weitere Planung für das Gelände gemacht werden können. Das Interesse, den Bunker zu besuche, ist enorm. Es mussten mehreren hundert leider eine Absage erteilt werden  Die derzeitige Sperrung des Notfallbunkers ist selbstverschuldet, weil der öffentliche Eigentümer ohne Not die Notausgänge blockiert hat.

Am Jahrestag der Besetzung der ehemaligen Stasi-Zentrale ist es dem Bürgerkomitee 15. Januar nach langwierigen Bemühungen erstmals gelungen, eine Ausnahmegenehmigung für eine Führung im Notfallbunker durchzusetzen, der um 1980 gebaut wurde.  Allerdings darf bisher nur ein Stockwerk des zweistöckigen Bauwerkes mit Notfallanlagen betreten werden. Auch der Munitionsbunker vor dem ehemaligen Dienstsitz von Erich Mielke wird aus diesem Anlass gezeigt. Beide Schutzbauten dienten dazu, im Ernstfall das MfS einsatz- und wehrbreit zu halten. Der eigentliche Ausweichführungsbunker Mielkes befand sich allerdings außerhalb von Berlin.

Während der private Eigentümer des einen Bunkers sich sehr aufgeschlossen gegenüber dem öffentlichen Interesse zeigt, war es beim Notballbunker unter dem Archiv äußerst schwierig einen Zugang zu bekommen. Die Eigentümerin, die Bundesimmobilienagentur (BimA) verweigerte ein Jahr lang den Zutritt. Erst nach langen Verhandlungen und einer Presseveröffentlichung bewegte sich die BiMA langsam. Dank der flexiblen Haltung des Senatsbauverwaltung, der Unterstützung des Bundesfinanzministeriums  und vor allem der Bauaufsicht des Bezirkes Lichtenbergs konnte eine einmalige Ausnahmegenehmigung zur Besichtigung des oberen Bunkergeschosses erwirkt werden. Normalerweise ist der Bunker bauaufsichtlich gesperrt, weil die Notausgänge abgekappt wurden.

Das Bürgerkomitee 15. Januar hat in der Vergangenheit mehrfach auf den unbefriedigenden Zustand des ehemaligen Stasi-Geländes hingewiesen. So ist das berühmte Tor, was am 15. Januar 1990 von Demonstranten gestürmt wurde und dessen Bilder damals um die Welt gingen, demontiert worden und gilt seither als verschwunden.