Vortragszyklus zum kommunistischen Revolutionsmythos

Revolutionsheld oder Totengräber der parlamentarischen Demokratie? Karl Liebknecht in der Novemberrevolution. Ein Vortrag von Dr. Manfred Scharrer

Die prominentesten Gründer der KPD, Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg, werden von der Linkspartei und linken Splittergruppen jedes Jahr im Januar mit einer Demonstration in Berlin geehrt. Verurteilt wird ihre damalige Ermordung durch rechte Paramilitärs. Erinnert wird an ihre Ablehnung des ersten Weltkriegs. Aber taugt das Beispiel Karl Liebknechts, der vor 100 Jahren die sozialistischen Republik propagierte, zum Vorbild für die parlamentarische Demokratie? Manfred Scharrer geht dieser Frage nach.

Zum Vortragszyklus

Das 100-jährige Jubiläum der Novemberrevolution, der 200. Geburtstag von Karl Marx und 50 Jahre „1968“ sind Anlass, sich mit dem linken Revolutionsmythos auseinanderzusetzen. Weniger der Anfang als vielmehr der Fortgang der Novemberrevolution ist bis heute historisch umstritten. Waren insbesondere die Aktionen der Sparkisten und Kommunisten die Fortsetzung einer politischen und sozialen Emanzipationsbewegung oder Putschismus, um die Macht zu erringen? Mit der Ablehnung der parlamentarischen Demokratie  beriefen sie sich auf den Marxschen und Leninschen Revolutionsmythos. 50 Jahre griff die Revolte der „68er“ diesen Mythos wieder auf. Sie strebten individuelle Emanzipation an, viele folgten aber auch dem Vorbild kommunistischer Revolutionäre, die unter Berufung auf Marx und Lenin Diktaturen begründeten.

Gefördert von der Landeszentrale für Politische Bildung Berlin