Die überforderte Stasi

Zum Gründungstag des Ministeriums für Staatssicherheit

Heute, am 8. Februar, im Jahr 1950, wurde das Ministeriums für Staatssicherheit (MfS) gegründet. Die SED-Führung wollte ein Jahr nach Gründung der DDR eine eigene Geheimpolizei zur Absicherung ihrer Herrschaft haben.  Das war die Vorstellung von Souveränität der drei Staatslenker Piek, Grothewohl und Ulbricht, die dies bei Stalin durchsetzten.

Die Staatssicherheit diente Anfangs der Personalüberprüfung (auch auf NS-Verstrickungen), der Verhinderung von „Sabotage“ und „Spionage“ in Wirtschaft und Staat und der Verfolgung von „Feinden“. Immer mehr, v.a. in den 1960er Jahren, entwickelte sich der Apparat zu schließlich der größten Überwachungsbürokratie des Ostblocks (gemessen an der Bevölkerungszahl).

Die Stasi scheiterte schließlich an der Entspannungspolitik. Da jeder Westkontakt verdächtig war und unter Kontrolle genommen werden sollte, wucherte die Überwachung auf absurde Weise aus. Honecker, auf westliche Finanzhilfen angewiesen, öffnete sein „Reich“ immer mehr. Die Stasi sammelte in Reaktion immer mehr Daten über immer mehr Menschen. Kurioser Weise wurden mehr systemnahe Personen überwacht als Oppositionelle. Dass sich die Wut der Bevölkerung 1989 bin keinem Land wie in der DDR gegen die Geheimpolizei richtete, ist daher erklärbar. Die Friedliche Revolution hat ironischer Weise nicht nur die Normalbürger von der Stasi-Überwachung befreit, sondern auch die SED-Funktionäre.

Mehr dazu in: „Vom Scheitern der kybernetischen Utopie“ zum Innenleben der Stasi von Christian Booß. Mehr….