Sallis Salon I

Salli Sallmann trifft den Verleger Christoph Links (Ost) und den Schriftsteller Hannes Schwenger (West)

Lupenreine Ossis und Wessis findet man heute im vereinigten Berlin nur noch selten. Der Radio-Literaturjournalist Salli Sallmann (Ex-RBB) hat sich auf die Suche gemacht und Gäste aus dem ehemaligen Ost - und Westberlin gefunden, die wenigstens zu Wende und Mauerfall noch lupenrein Ost oder West waren. Mit ihnen diskutiert er über die kulturellen, kulturpolitischen und mentalen Veränderungen der beiden ehemaligen Teilstädte Ost/West-Berlin seit der Wende und neuen deutschen Einheit.

Was hat das Ende der DDR gerade auch für die individuellen Biografien im Osten und Westen bedeutet und welche Momente prägten sich bei Mauerfall und Wiedervereinigung ein. Wie erlebte man in Ost - und Westberlin den „Umbruch“ in der DDR, den Mauerfall und die folgende Berliner „Zwischen“- Zeit vor der Wiedervereinigung, und wie erzählen wir uns heute unsere Geschichte(n) aus den unterschiedlichen Perspektiven von Westberlin und Ostberlin? Wie wurde nach dem Mauerfall die in Jahrzehnten entstandene Fremdheit klar, was trennte uns, und was verband und verbindet uns dennoch in Ost und West?

Wie wurde emotional in Ost und West mit der Wiedervereinigung umgegangen? Wurden die Schwierigkeiten unterschätzt? Und wenn, von wem? Und wie wurde der Weg in die Einheit dennoch gehbar?

Salli Sallmanns Salon versucht, Antworten zu finden.

Christoph Links ist der Sohn von Roland Links (1931–2015), der in der DDR als Lektor und Verleger tätig war. Am 1. Dezember 1989 gründete er einen der ersten Privatverlage in der DDR, dessen Schwerpunkt auf Politik und Zeitgeschichte des 20. Jahrhunderts liegt. Im Christoph Links Verlag erscheinen u.a. Standardwerke zur Geschichte der DDR. Der Links-Verlag ist einer der ostdeutschen Erfolgsgeschichten. Links promovierte 2008 mit einer Studie über die Privatisierung der DDR-Verlage nach der Wende an der Humboldt-Universität zum Dr. phil. Die Arbeit erschien 2009 unter dem Titel Das Schicksal der DDR-Verlage. Die Privatisierung und ihre Konsequenzen.

Hannes Schwenger, politischer Publizist, ist ein deutscher Literaturwissenschaftler und Schriftsteller. Neben seinen wissenschaftlichen Tätigkeiten war er seit Anfang der 1960er Jahre Verleger und bei verschiedenen Kulturzeitschriften als Redakteur, Chefredakteur oder Herausgeber tätig, so für den Berliner Extra-Dienst (ab 1967). Das von ihm und anderen Intellektuellen 1976 begründete Schutzkomitee Freiheit und Sozialismus setzte sich als Erstes für die Freilassung des Dissidenten Jürgen Fuchs und andere politische Gefangene in der DDR ein.

Salli Sallmann, 1992 – 2018 Literaturredakteur bei ORB, SFB und dann RBB, Liedermacher und Buchautor. Halbes Leben im Osten-halbes im Westen und Osten.

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