Information 02/18

Bürgerkomitee fordert Sicherung der Stasi-Buntglaswand  

Stand 3.2.2018

Das Stasi-Großbuntbild „Revolution: Frieden unserem Erdenrund“ soll von den Kulturverwaltungen für das ehemalige Stasi-Gelände gesichert werden, fordert der Bürgerkomitee 15. Januar e.V. . Der Wert dieses Propagandaglasbildes ist eines, wenn nicht das größte seiner Art, was aus DDR-Zeiten erhalten ist. Ein redlicher Verkauf durch die Deutsche Bahn AG bzw. Erwerb durch Kunstspekulanten ist bis heute nicht öffentlich nachvollziehbar. Die Kulturverwaltungen des Bundes und des Landes Berlin sollten verhindern, dass das Kunstwerk erneut außer Landes geschafft wird, den Besitzwechsel prüfen lassen und es denkmalspflegerisch und kunstrechtlich für das ehemaligen Stasi-Gelände in Berlin Lichtenberg sichern. Es kann nicht angehen, dass auf dem ehemaligen Stasi-Gelände immer wieder Erhaltenswertes verschwindet oder wegsaniert wird, um dann mit Millionenaufwand die Welt des MfS museal zu rekonstruieren.

 Das Bild war von Stasi-Chef Erich Mielke für einen Gebäude komplex in Auftrag gegeben worden, der Anfang der 1980er Jahre fertig gestellt wurde. Der DDR-Künstler, Richard Otfried Wilhelm, hatte zuvor schon ein Glasgroßbild im Palast der Republik erstellt. Das 2O Meter lange und Tonnenschwere „Revolution: Frieden unserem Erdenrund“ symbolisiert, wie Lenin und die sowjetische Revolution mit den bewaffneten Organen den Frieden in die Welt bringt. Derart ideologisiert gingen täglich hunderte von MfS-Mitarbeitern an dem Bild vorbei zu Versammlungen, in die Kantine oder zum Einkaufen in dem Komplex, der für die Öffentlichkeit nicht zugänglich war. Das Mehrzweckgebäude, das sog Haus 18 wurde international bekannt, weil es nach der Besetzung der Stasi-Zentrale am 15. Januar 1990 von Demonstranten gestürmt wurde.

Nach Recherchen der „Zeit“ (Ausgabe Ost vom 1.2. 2018) hatte das Bild in den 1990er Jahren, als das Gebäude der Deutschen Bahn AG gehörte, den Besitzer gewechselt. Ein Vertrag konnte bis heute weder von der Deutschen Bahn  AG, noch vom jetzigen Besitzer vorgelegt werden. Der jetzige Besitzer, ein Kunsthändler schaffte das monumentale Bild nach Miami/Florida, um es für einen Millionenbetragt auf einer Kunstmesse zu verkaufen. Da dies nicht gelang, wurde das Bild jetzt in Berlin wieder eingelagert und soll angeblich ins Ausland erkauft werden. Die Berliner Kunstverwaltung hatte auf Anfrage des Bürgerkomitees 15. Januar e.V. geantwortet, dass sie aus rechtlichen Gründen nichts unternehmen könne, wenn sich das Bild im Ausland befände. 

Das Bürgerkomitee hatte anlässlich der ersten Veröffentlichung in der „Zeit“ vom  (12.1. 2017) staatliches Engagement in dieser Sache gefordert. (Büko-Presseinformation 26.2.2017)

 

Für den Vorstand

 

Dr. Christian Booß