Information 02/17
Redlicher Erwerbs der Stasi-Glaswand muss geprüft werden
Stand 26.2.2017
Der Verein Bürgerkomittee 15. Januar e.V. Berlin fordert die Beauftragte für Kultur und Medien und die Senatsverwaltung für Kultur auf, den redlichen Erwerb der Buntglaswand „Frieden unserem Erdenrund“, die in den 1980er Jahren ein Gebäude auf dem Gelände des Ministerium in Berlin-Lichtenberg zu prüfen, das derzeit in Florida auf dem Kunstmarkt angeboten wird.
Nach einem Artikel der „Zeit“ gibt es keinerlei schriftlichen Beweis dafür, dass das Werk Anfang der 1990er Jahre rechtmäßig verkauft wurde. Die Stasi hatte das Glasbild 1982 bei dem Magdeburger Glaskünstler Richard Otfried Wilhelm in Auftrag gegeben, der auch schon am Palast der Republik die Auftragsproduktion Glasblume gestaltet.
Das Stasibild war Teil des Versorgungstraktes in der Normannenstraße, der weltweit bekannt wurde, als Demonstranten am 15. Januar 1990 in das Gebäude eindrangen. Das sogenannte Haus 18 gehörte in den Folgejahren zu den Immobilien, die die Deutschen Bahn auf dem ehemaligen Stasi-Gelände verwaltete. Ein ehemaliger Westberliner Unternehmer will die Glaswand der Bahn abgekauft haben. Doch weder er, der Kunsthändler, der es in den USA vermarkten will, noch die Deutsche Bahn konnten laut Medienberichten bisher Kaufdokumente vorlegen.
Der künstlerische Wert der Glaswand mag gering der geforderte Millionen-Kaufpreis vollkommen überzogen sein. Das Propaganda-Bild würde sich jedoch museal gut in das ehemalige Stasi-Gelände einfügen, das als Lern- und Gedenkort weiterentwickelt werden soll. Ohnehin wirkt es etwas widersinnig, dass die Stasi-Spuren auf dem Gelände über die Jahre, abgewrackt, getilgt, wegsaniert wurden, um die Welt der Stasi nunmehr mit großen Aufwand museal wiederauferstehen zu lassen.
Für den Vorstand
Christian Booß, Detlef Stein